Nachhaltigkeit beinhaltet im Kern den generationsübergreifenden Erhalt von Leben für Mensch und Natur auf der Erde. Ökonomische, ökologische und soziale Belange sollen dabei im Einklang miteinander stehen. Ausgehend von internationalen Konferenzen wie den UN-Gipfeln in Rio de Janeiro (1992) und New York (2015) hat sich eine Definition etabliert, die Nachhaltigkeit auf diese drei Säulen stellt.
Die Bundesregierung hat das 3-Säulen-Modell adaptiert und verfolgt mit der Nachhaltigkeitsstrategie „Perspektiven für Deutschland“ seit 2002 ein ambitioniertes Zukunftsprogramm. Bei dieser langfristigen Planung spielt die Bauwirtschaft eine wesentliche Rolle, denn sie bietet viel Potenzial zur Ressourcen-, Energie- und Mülleinsparung.
Die Bewertung von Nachhaltigkeit im Bauwesen erfolgt auf der Basis anerkannter wissenschaftlicher Methoden wie Ökobilanzierung oder Lebenszyklus-Kostenrechnung. Standardisierte Kriterien messen dabei die Qualität der Nachhaltigkeit und überführen diese in belastbare Gebäudezertifizierungssysteme. Die entsprechenden Schutzziele umfassen unter anderem die Schonung natürlicher Ressourcen, die Minimierung von Lebenszykluskosten sowie die Bewahrung von Gesundheit und Sicherheit. Bauspezifische Bewertungskriterien der technischen Nachhaltigkeit, zum Beispiel in den Bereichen „Brand-, Schall- und Wärmeschutz“ sowie bei der Recyclingfähigkeit der verwendeten Baustoffe, spielen ebenfalls eine große Rolle. Wie KLB-Klimaleichtblock anhand seines aktuellen Nachhaltigkeitsberichtes nachweisen konnte, verfügt Leichtbeton hierbei über natürliche Vorteile.
Es kommt bei der Bewertung letztlich darauf an, das Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus und bis ins Detail jedes einzelnen verwendeten Bauproduktes zu analysieren. Auf Basis der Ökobilanzierung eines Bauproduktes entstehen deshalb sogenannte Umwelt-Produktdeklarationen (Environmental Product Declarations; EPDs), die als Grundlage für die spätere Zertifizierung des gesamten Gebäudes dienen. Den Bewohnern bieten diese Gebäudezertifikate viele hilfreiche Informationen zur Nachhaltigkeit der eigenen Wohnumgebung. Dem Bauherrn garantieren sie vor allem eine größere Wettbewerbsfähigkeit und bessere Vermarktungschancen.
Dr. Sebastian Pohl ist Mitglied der Geschäftsleitung der LCEE, Life Cycle Engineering Experts GmbH (www.lcee.de). Die Experten für Nachhaltigkeit beraten Bauherren. Im Interview stellt Dr. Pohl die wesentlichen Ergebnisse seiner Untersuchungen zum Einfluss der Mauerwerksbauweise auf das nachhaltige Bauen dar und vergleicht die Untersuchungsergebnisse mit den an Musterhäusern ermittelten Daten zur Holzbauweise.
Prof. Dr.-Ing. Carl-Alexander Graubner ist Lehrstuhlinhaber am Institut für Massivbau der TU Darmstadt. Das Institut hat im Auftrag der Mauerwerksindustrie eine Studie der Ruhr-Universität Bochum (RUB-Studie) untersucht, die behauptet, die Holzbauweise würde im Vergleich zur Mauerwerksbauweise zu CO2-Einsparungen von bis zu 50 % führen. Leider wurden in der RUB-Studie die durch die Bundesregierung vorgegebenen Randbedingungen nicht beachtet, sodass verfälschte Ergebnisse errechnet wurden. Für Prof. Graubner ist erwiesen: „Wissenschaftlich lässt sich konstatieren, dass sämtliche Bauarten bei korrekter Betrachtung der politisch vorgegebenen Randbedingungen zu etwa dem gleichen CO2-Ausstoß über 50 Jahre führen.“
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